Wie schützt man Farbpigmente?
Trotz der derzeitigen Engpässe (Rohstoffe, Fachkräftemangel) müssen Objekte termingemäß fertiggestellt werden. Das hat zur Folge, dass eingesetzte Materialien fachlich sowie zeitlich im absoluten Grenzbereich verwendet bzw. eingesetzt werden.
Ein Auftraggeber wünscht sich keine rein weißen Innenflächen. Stattdessen sucht er sich einen leicht pastelligen Farbton aus. Der unter Zeitdruck stehende Maler fängt an, die Wand- und Deckenflächen gleichmäßig zu beschichten. Bei der Objektbesichtigung wird festgestellt, dass sich der Anstrich stellenweise wolkig im Farbton verändert hat. Was ist passiert?
Neuputzstellen, wie z. B. Maurermörtel, haben eine Alkalität/einen pH-Wert von mindestens 11. Innendispersionsfarben werden im Regelfall mit organischen Pigmentpasten getönt und sind kaum alkaliresistent. Das hat zur Folge, dass sich empfindliche Farbanstriche im Farbton relativ schnell verändern, da Farbpigmente zerstört werden.
Doch wie hätte das vermieden werden können? Als Erstes benötigen Baumaterialien ihre Zeit, um vollständig zu trocknen und zum anderen können bzw. sollen Nachputzstellen sachgerecht fluatiert werden. Die geeigneten Produkte sind im Fachhandel erhältlich.
Um kein Risiko einzugehen, können Farbtöne auch rein anorganisch rezeptiert werden. Solche Farbtöne sind absolut alkaliresistent und zudem UV-lichtbeständig, was vorher mit einzuplanen und mit dem Auftraggeber abzustimmen ist. Denn solche umrezeptierten Farbtöne erscheinen ggf. weniger brillanter als die Standardfarbtonrezeptur.
Autor
Roberto Bongiovanni
Leitung Anwendungstechnik
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