F - Frost & Farbe
Da Maler- und Lackierarbeiten nicht immer unter optimalen Bedingungen erfolgen können, müssen Umfeldeinflüsse berücksichtigt werden. Sowohl die Umgebungs- als auch die Oberflächentemperatur der zu beschichtenden Untergrunde sind dabei entscheidend. Um die empfohlene Verarbeitungstemperatur eines Beschichtungsmaterials zu erfahren, hilft ein Blick in das Technische Merkblatt. Im Innenbereich kann im Winter zumeist ohne Bedenken gearbeitet werden. Beim Verarbeiten von Außenanstrichen herrschen allerdings erschwerte Bedingungen, da nicht nur die Kälte Einfluss nimmt. Auf einer Fassade kann sich eine Tauschicht gebildet haben, die die nötige Haftung der Farbe unmöglich macht. Darüber hinaus erschwert anhaltendes Winterwetter die Trocknung erheblich. Besonders gilt das für wasserverdünnbare Produkte, wie Dispersionsfarben oder Wasserlacke. Jeder weiß: Wasser dehnt sich aus, wenn es gefriert. Für diese Produkte hat dieser Effekt zur Folge, dass das enthaltene Bindemittel zerstört wird und die Haftung der Beschichtung nicht mehr gewährleistet ist.
Zu Zeiten mit starkem Frost sollten deshalb bereits beim Transport von wasserverdünnbaren Produkten Vorkehrungen getroffen werden. Hersteller arbeiten hier mit Thermologistik: Spezielle Fahrzeuge oder Thermohauben schützen die ganze Ladung oder einzelne Paletten vor den niedrigen Temperaturen. Bei der anschließenden Lagerung der Produkte beim Handel oder im Handwerksbetrieb muss danach weiterhin für eine frostfreie Umgebung gesorgt werden. Eine Raumtemperatur von über 5 °C ist wünschenswert. Ist es trotz aller Vorsicht passiert, dass Gebinde Frost ausgesetzt waren, gilt es, das Material genau zu prüfen. Sind die Gebinde einmal komplett durchgefroren, ist das Material mit aller Wahrscheinlichkeit nicht mehr zu gebrauchen.