Konstruktiver Holzschutz - was ist das?
Unter „konstruktivem Holzschutz“ versteht man all die baulichen Maßnahmen, die das Holz vor Feuchtigkeit und Durchfeuchtung schützen sollen.
Jedes Holzelement muss dabei so konstruiert sein, dass es der Feuchtigkeit möglichst keine Angriffspunkte bietet.
Speziell bei Fenstern zählen dazu die Abrundung von Kanten, die Vermeidung waagerechter Flächen sowie die Anordnung von Fugen, die das schnelle Abfließen von Regen- oder Kondenswasser garantieren.
Denn ein falsch konstruiertes oder unsauber gearbeitetes Holzbauteil kann durch keinen Lack aufgewertet oder gerettet werden!
Holzbauteile im Außenbereich sind - unabhängig von der Oberflächenbehandlung – immer so auszubilden, dass Wasser vollständig und schnell ablaufen kann. Ist durch Verformung oder Pilzbefall das Holz bereits geschädigt, ist eine Oberflächenbehandlung mit Lasuren oder Decklacken nicht zu empfehlen.
Auch ist darauf zu achten, dass durch angrenzende Bauteile ein Feuchtigkeitseintrag eventuell durch Abdichtung verhindert wird.
Grundsätzlich hat der konstruktive Holzschutz Vorrang vor chemischem Holzschutz. Dieser kann immer nur eine ergänzende Maßnahme sein.
Denn nicht holzgerechte oder fehlerhafte Konstruktionen können durch eine Oberflächenbehandlung mit Holzschutzmitteln nicht dauerhaft geschützt werden!
Der konstruktive Holzschutz beinhaltet, dass die Holzbauteile keine Erdberührung haben, scharfe Kanten vermieden werden, keine waagerechten Flächen vorhanden sind, sondern ausreichend Neigung aufweisen, damit Wasser ablaufen kann. Desweiteren abgedeckte oder versiegelte Hirnholzflächen und ausreichende Dachüberstände. Im Spritzwasserbereich ist Holz grundsätzlich zu vermeiden. Prinzipiell gilt, dauerhafte Holzarten zu verbauen und permanente Durchfeuchtung bereits bauseitig zu vermeiden.
Konstruktive Mängel an Holzbauteilen sind durch Fachbetriebe zu beseitigen. Bei nicht änderbaren konstruktiven Mängeln ist eine Bedenkenmitteilung angebracht.
Weitere konstruktive Informationen zum konstruktiven Holzschutz sind im BFS Merkblatt
Nr. 18 sowie in den Checklisten und Broschüren vom Hauptverband Farbe Gestaltung Bautenschutz zu finden.